HERMANN HESSE

Dichter, Romancier und Nobelpreisträger

Hermann Hesse
Hermann Hesse

Hermann Hesse suchte in Badenweiler im Juli 1909 Heilung seiner Depressionen bei dem bekannten Arzt Dr. Albert Fraenkel, der im Kurort in der heute noch existierenden Villa Hedwig ein diätetisches Heilinstitut betrieb. Hesse war kurz nach Geburt des zweiten Sohnes Hans Heinrich, nachdem er als erfolgreicher Autor mit Familie saturiert hätte leben können, in eine Sinnkrise geraten und erhoffte sich in Badenweiler eine psychische Erneuerung, was nicht auf Anhieb erfolgreich war.

Zitat Hesse Briefe Bd 1, 9.7.1909: „So ein Kurort vermag auch das ausgesuchte schönste Schwarzwaldtal gründlich zu entzaubern und zu vergewaltigen. […]."

Hesse ließ zuerst kein gutes Haar am Kurort, aber der „sehr kluge und feine Arzt" Dr. Fraenkel wurde von der Kritik ausgenommen und rettete damit auch Badenweiler. In dem Roman „Der Kurgast", später im Schweizer Kurort Baden geschrieben, sind viele seiner Badenweilerer Erfahrungen eingegangen. In der Erzählung „Das Haus zum Frieden" errichtete er Fraenkel und seiner psychologischen Heilmethode ein literarisches Denkmal.

Zitate

Th. Mann: „Unter der literarischen Generation, die mit mir angetreten, habe ich ihn früh als den mir Nächsten und Liebsten erwählt."

Peter Handke: „Ich habe die Bücher mit großem Staunen und immer mehr Neugier gelesen. Dieser Hermann Hesse ist nicht nur eine romantische Idee der Amerikaner, sondern ganz gewiss ein vernünftiger, überprüfbarer, großer Schriftsteller."

Henry Miller: "Siddhartha" ist für mich eine wirksamere Medizin als das Neue Testament."

Udo Lindenberg: „Bei ihm fühle ich mich zu Hause. Seine Haltung gegen Militarismus, Nationalismus und den ganzen mörderischen, unmenschlichen Wahn und seine Vorstellung vom eigenen Weg - da kam schon früh bei mir an."

Hesse war in den 1970er und 1980er Jahren der meistgelesene europäische Schriftsteller in den USA.